Mitten im Meisterschaftsstreß kann Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld noch lachen. Dabei sah es erst so aus, als ob gestern in der Sendung „Blickpunkt Sport“ eine Bombe platzte.

22:45 Uhr (15.Mai 2000) in der Livesendung des Bayerischen Fernsehens „Blickpunkt Sport“:  Moderator Gerd Rubenbauer interviewt gerade Bayerntrainer Ottmar Hitzfeld zum Thema Bundesliga als plötzlich eine Eilmeldung mit brisantem Inhalt hereingereicht wird. Danach hat der DFB am Abend bekannt gegeben, dass der FC Bayern durch einen gravierenden Regelverstoß die Meisterschaft riskiert. Angeblich hat der FC Bayern in den vergangenen Wochen mit insgesamt 4 ausländischen Fußballern gespielt. Durch den drohenden Punkteabzug haben die Bayern damit den Kampf um die Meisterschaft bereits vor Schluss verloren.

Der ins Studio zugeschaltete DFB Pressesprecher Wolfgang Niersbach bestätigt den Inhalt der brisanten Meldung. Auslöser für das drohende Desaster: die Heirat von Jens Jeremies mit der Tochter eines arabischen Kulturministers und die damit zusammenhängende Übernahme der arabischen Staatsbürgerschaft.

„Das gibt’s doch nicht!“ entfährt es dem sonst sehr beherrschten Bayerntrainer als auch noch die Süddeutsche Zeitung von morgen ins Studio gereicht wird, die den Sachverhalt mit einem fundiert recherchierten Artikel bestätigt. Erst als die TV-Bilder von der Hochzeit Jeremies aus dem Scheichtum Dubai zugeschaltet werden, erkennt auch Hitzfeld, dass er Thomas Ohrner und der Versteckten Kamera des ZDF aufgesessen ist.

Für die Zuschauer des Bayerischen Fernsehens war der Gag nicht live zu sehen. Durch einen technischen Trick wurde während der Livesendung ein aufgezeichneter Schlussteil eingespielt. Ottmar Hitzfeld bemerkte nichts von dem Trick. Als Lockvögel waren eingeweiht: DFB Pressesprecher Wolfgang Niersbach, FC Bayern-Pressesprecher Markus Hörwick, FC Bayern-Spieler Jens Jeremies und Fernsehmoderator Gerd Rubenbauer.

Der Gag mit Ottmar Hitzfeld wird in der Sendung „Versteckte Kamera“ (ZDF)  ausgestrahlt.

Das Presseecho auf den Spaß der Versteckten Kamera war groß. Radio und Zeitungen berichteten am nächsten Tag bundesweit über den Gag, den sich die Autoren der MET einfallen lassen haben.

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